Max Tschornicki
- geboren am 9. August 1903 in Rüsselsheim
- festgenommen am 11. August 1944
- deportiert nach Groß-Rosen in Niederschlesien
- ab dem 10. Februar 1945:
Todes-Marsch nach Buchenwald - ab März 1945 nach Natzweiler-Struthof im Elsass
- ab April 1945 nach Dachau
- gestorben im Lager Allach
Karoline Tschornicki
- geboren 1876
- am 27. September 1942 nach Theresienstadt deportiert
- ermordet am 1. Januar 1943
Das Leben von Max Tschornicki
Max Tschornicki wurde am 9. August 1903 in Rüsselsheim geboren.
Sein Vater war ein jüdischer Beamter und Schlachter.
Max ging in Mainz zum Alten Gymnasium.
Max war sehr politisch.
Er war in der Partei USPD.
Das war eine Abspaltung von der Partei SPD
Abspaltung heißt:
Eine Gruppe von einer Partei gründet eine neue Partei.
Und Max war Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.
Die Gruppe Reichsbanner wurde im Jahr 1924 gegründet.
Das Ziel von der Gruppe war:
- Schutz vor den Nazis
- Einsatz für die Demokratie
Demokratie heißt: Das Volk hat die Macht.
Alle Bürger dürfen mitbestimmen.
Die Mitglieder von der Gruppe wurden verfolgt.
Max hat viele politische Reden gehalten.
Darum musste er die Schule verlassen.
Max Tschornicki studierte nach der Schule Recht.
Er wurde Anwalt.
Max kämpfte im Gericht oft für Mitglieder vom Reichsbanner.
Er stand oft in der Zeitung.
Nach der Macht-Übernahme
Max Tschornicki schrieb Berichte für die Zeitung.
Zum Beispiel am 6. März 1933.
Er sagte seine Meinung über die Gesetze von den Nazis.
Das war verboten.
Max Tschornicki wurde am 28. März 1933 verhaftet.
Er kam ins Landes-Gerichts-Gefängnis in Mainz.
Max wurde im April entlassen.
Aber im Juni wurde er wieder verhaftet.
Er kam in das Konzentrations-Lager
in Osthofen.
Max Tschornicki war Jude und Sozialdemokrat.
Die Nazis hassten ihn.
Darum misshandelten sie Max.
Die Flucht
Max Tschornicki schaffte es zu fliehen.
Er kletterte über die Mauer vom Konzentrations-Lager.
Das war am 3. Juli 1933.
Max versteckte sich zuerst bei einem Freund in der Pfalz.
Dann floh er nach Saarbrücken.
Später ging er nach Frankreich.
Max versteckte sich dort.
Die Nazis suchten ihn.
Am 11. August 1944 wurde Max gefunden und festgenommen.
Er kam in das Konzentrations-Lager in Groß-Rosen.
Die Nazis schickten Max am 10. Februar 1945 auf einen Todes-Marsch.
Der Todes-Marsch führte nach Buchenwald in Thüringen.
Im März kam Max in das Konzentrations-Lager Natzweiler-Struthof.
Dann kam er in das Lager Bisingen in Baden-Württemberg.
Am 12. April kam Max in das Konzentrations-Lager Dachau.
Max starb 8 Tage später im Außen-Lager Allach.
Das Lager gehörte zum Konzentrations-Lager Dachau.
Amerikanische Soldaten befreiten das Lager wenige Tage später.
Das Leben von der Mutter Karoline
Karoline Tschornicki wurde im Jahr 1876 geboren.
Ihr Geburts-Name war Karoline Casper.
Im Jahr 1902 heiratete sie Jakob Tschornicki.
Das Paar zog nach Mainz.
Sie hatten 3 Kinder:
- Max
- Willi
- Julian
Willi ist als Kind gestorben.
Familie Tschornicki wohnte in Mainz in der Großen Bleiche.
Die Wohnung war sehr sauber.
Es gab ein Dienstmädchen und eine teure Einrichtung.
Es gab viele Bücher.
Nach der Macht-Übernahme
Der Ehemann Jakob starb im Jahr 1936.
Es war ein natürlicher Tod.
Natürlicher Tod heißt:
Tod wegen Alter oder Krankheit.
Nicht wegen Gewalt.
Karoline musste ihre schöne Wohnung verlassen.
Sie zog in die Bihildistraße.
Der Sohn Julian konnte nach Mexiko fliehen.
Am 27. September 1942 wurde Karoline Tschornicki deportiert.
Sie kam nach Theresienstadt.
Karoline starb dort wenige Wochen nach der Ankunft.
Schutz-Haft
Der Ursprung von dem Begriff Schutz-Haft ist ein preußisches Gesetz.
Das Gesetz ist aus dem Jahr 1850.
Im Gesetz stand:
Beamte dürfen Menschen verhaften,
die noch keine Straftat begangen haben.
Ein Hinweis auf eine Bedrohung reicht.
Auch im Ersten Weltkrieg gab es Schutz-Haft.
Die Menschen wurden ohne Urteil verhaftet.
Auch in der Weimarer Republik gab es Schutz-Haft.
Die Gefangenen hatten keine Rechte.
Am 28. Februar 1933 gab es die
Verordnung zum Schutz von Volk und Staat.
Die Menschen verloren ihre Grundrechte.
Die Nazis verfolgten ihre politischen Gegner.
Zum Beispiel:
- Mitglieder von der Partei SPD
- Mitglieder von der Partei KPD
- Mitglieder von Gewerkschaften
Keiner durfte seine Meinung sagen.
Die Nazis verhafteten Menschen mit anderer Meinung.
Die Gefangenen wurden misshandelt.
In Osthofen gab es extra ein
Konzentrations-Lager für Schutz-Haft.
Das Konzentrations-Lager gab es
von März 1933 bis Juli 1934.
Insgesamt waren 3 Tausend Gefangene
im Lager.
Auch Max Tschornicki war in dem Lager.