Familie Hirsch


Stolperstein von Maria Anna Hirsch

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Eduard Hirsch

  • Geboren am 14. September 1881 in Bretzenheim
  • Deportiert am 30. September 1942 vermutlich nach Treblinka
  • Ermordet 1942 vermutlich in Treblinka

Maria Anna Hirsch

  • Geboren am 19. Juli 1920 in Mainz
  • Deportiert am 30. September 1942 vermutlich nach Treblinka,
  • Ermordet 1942 vermutlich in Treblinka

Selma Hirsch, geb. Maier

  • Geboren am 18. Juni 1882
  • Deportiert am 30. September 1942 vermutlich nach Treblinka,
  • Ermordet 1942 vermutlich in Treblinka

‚Judenhäuser’ in Mainz

Am 30. April 1939 wurde das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ verabschiedet. Jüdinnen*Juden verloren dadurch jeglichen Mieterschutz. Hierdurch wurde die rechtliche Grundlage geschaffen, um Jüdinnen*Juden zum Umzug in sogenannte ‚Judenhäuser‘ zu zwingen. Zum einen mussten Jüdinnen*Juden von ‚Ariern‘ vermietete Wohnungen räumen, sobald sie dazu aufgefordert wurden, und zum anderen waren sie auch dazu verpflichtet, in ihren eigenen Wohnungen und Häusern andere Jüdinnen*Juden als Untermieter*innen aufzunehmen. Hierdurch waren die ‚Judenhäuser‘ wegen der Vielzahl an Personen zumeist stark überfüllt, was zu katastrophalen Lebensbedingungen führte, worunter die Mieter*innen zu leiden hatten. Ab 1941 musste jedes Zimmer von mindestens zwei Personen bewohnt werden. Die Türen von ‚Judenhäusern‘ waren zudem mit einem Davidstern zu kennzeichnen. Für das NS-Regime hatten die ‚Judenhäuser‘ den Vorteil, die in Deutschland lebenden Jüdinnen*Juden durch das Versammeln besser überwachen und so die Deportationen einfacher umsetzen zu können. In der Mainzer Innenstadt gab es zahlreiche ‚Judenhäuser‘. Von diesen aus wurden die Mainzer Jüdinnen*Juden in den Jahren 1942 und 1943 deportiert. Dies geschah zumeist am helllichten Tag, den Einwohner*innen der Stadt Mainz konnte dies somit unmöglich verborgen bleiben. Auch die Familie Hirsch, bestehend aus Vater Eduard, Mutter Selma und Tochter Maria Anna, wurde 1939 gezwungen, in ein Mainzer ‚Judenhaus’ zu ziehen, in ihrem Fall in das ‚Judenhaus’ in der damaligen Horst-Wessel-Straße 2 (heute: Forsterstraße).


Anna Hirsch wurde am 19. Juli 1920 in Mainz geboren. Ihre Eltern, Eduard Hirsch, geboren am 14. September 1881 in Bretzenheim, und Selma Hirsch, geborene Maier am 18. Juni 1882, waren als Kaufleute tätig. Die Familie wohnte in der Lotharstraße 5 in der Mainzer Innenstadt. Von 1926 bis 1930 besuchte Anna Hirsch eine Grundschule in Mainz. Im Alter von zehn Jahren wechselte sie dann auf die Höhere Mädchenschule Mainz. Sie war eine fleißige Schülerin, die besonders in den Fächern Religion, Mathe und Geschichte sehr gute Leistungen erbrachte.
Im März 1934 musste sie, wie fast alle jüdischen Schülerinnen, die Schule verlassen, da sie dort unerwünscht war. Anna Hirsch und ihre Eltern wurden im Jahr 1939 zwangsweise in einem ‚Judenhaus’ in der Horst-Wessel-Straße 2 (heute: Forsterstraße) untergebracht. Von dort aus wurde die Familie Hirsch am 30. September 1942 unter menschenunwürdigen Verhältnissen, eingepfercht in einem Güterwaggon, vermutlich in das Konzentrationslager Treblinka deportiert. Hier wurde Anna Hirsch im Alter von 22 Jahren ermordet. Ihr Vater Eduard war 61 Jahre alt und ihre Mutter Selma Hirsch 60 Jahre alt.


Foto: HdE

Verfasser*innen: Schülerin der Stolperstein-AG am Frauenlob-Gymnasium Mainz; nach Recherche von Reinhard Frenzel

Redaktionelle Bearbeitung: HdE



Foto: HdE

Die Stolpersteine wurden am 13. März 2013 in der Lotharstraße 5 verlegt.

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