Unmittelbar nach der ‚Machtübernahme‘ der Nationalsozialisten ergriffen diese Maßnahmen zur völligen Durchdringung und Beherrschung des Staates, der Wirtschaft sowie der Gesellschaft. Diese Maßnahmen werden als ‚Gleichschaltung‘ bezeichnet.
Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 und verstärkt nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 ergriffen die NS-Regierung unmittelbar Maßnahmen, um den Staat, die Wirtschaft sowie sämtliche Lebensbereiche völlig zu durchdringen und zu beherrschen. In Mainz begann die ‚Gleichschaltung‘ im März 1933 mit der Zerstörung der kommunalen Selbstverwaltung und der Einsetzung eines kommissarischen NSDAP-Oberbürgermeisters. Ab April erfolgte die ‚Gleichschaltung‘ von Vereinen und Verbänden. Vereine, deren Mitglieder mehrheitlich in Gegnerschaft zur NS-Politik standen, wurden aufgelöst. Vereine, die weiterbestehen wollten, mussten ihre jüdischen Mitglieder aus den Vorständen und den Vereinen ausschließen. Die Vorstände mussten nun nach dem ‚Führerprinzip‘ organisiert werden. Am 2. Mai 1933 folgte überall die Zerschlagung der Gewerkschaften und am 10. Mai die Schaffung der ‚Deutschen Arbeitsfront‘ (DAF) als Einheitsverband aller Beschäftigten und aller Arbeitgeber*innen. Daneben setzten die Nationalsozialisten umgehend die ‚Gleichschaltung‘ der Presse um. Durch das Verbot kritischer Zeitungen und Zeitschriften und die Neubesetzung von Zeitungs- und Rundfunk-Redaktionen konnte die Bevölkerung nun gezielt im Sinne des Regimes beeinflusst werden. Mit Hilfe von Organisationen wie der ‚Hitler-Jugend‘, der NSV, „Kraft durch Freude“, die NS-Frauenschaft und die verschiedenen NS-Berufsverbände übernahm das NS-Regime die Kontrolle über sämtliche Lebensbereiche der gesamten Bevölkerung – vom Kind bis zum Greis.
Literaturhinweise:
Scriba, Arnulf: Die Gleichschaltung 1933, in: LeMo Lebendiges Museum Online, <URL: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/etablierung-der-ns-herrschaft/gleichschaltung.html> [aufgerufen am 19.06.2020].
Teske, Frank: Nationalsozialistische Machtübernahme und „Gleichschaltung“ in Mainz, in: Stadt Mainz (Hrsg.): Der Nationalsozialismus in Mainz 1933–1945. Terror und Alltag (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Bd. 36), Mainz 2008, S. 11–33.
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