Das Konzentrationslager Piaski bei Lublin (Polen)
In der polnischen Kleinstadt Piaski nahe Lublin wurde Mitte des Jahres 1941 ein jüdisches Getto eingerichtet, das nach der ‚Wannsee-Konferenz’ in Berlin am 20. Januar 1942 zu einem Durchgangslager wurde, von wo aus Jüdinnen*Juden weiter nach Osten in die Vernichtungslager Auschwitz, Belzec, Sobibór, Treblinka u.a.m. deportiert wurden.
Piaski war in den 1930er Jahren eine Kleinstadt mit ca. 4.000 Einwohner*innen, in der Wojwodschaft Lublin an einem Flüsschen gelegen, mit einem für den Landkreis überdurchschnittlich hohen jüdischen Bevölkerungsanteil von ca. 2.500 Personen. Hier wurde Mitte 1941 ein jüdisches Getto eingerichtet, durch einen Zaun begrenzt und scharf kontrolliert. Bis zum Frühjahr 1942 wurden zunächst polnische Jüdinnen*Juden, dann solche aus dem sogenannten „Protektorat Böhmen und Mähren“ und aus Österreich (ab 1938 Ostmark) nach Piaski gebracht. Ab dem Winter 1941/42 herrschten katastrophale Lebensbedingungen in dem völlig überfüllten Lager, Cholera- und Typhusepidemien kosteten mindestens 1.500 Gettobewohner*innen das Leben. Nach der sogenannten ‚Wannsee-Konferenz’ in Berlin am 20. Januar 1942 verschärfte sich die Lage im Getto Piaski in dramatischer Weise. Piaski wurde zum Durchgangslager, in das die evakuierten Jüdinnen*Juden zunächst gebracht wurden, um weiter nach dem Osten, in Vernichtungslager wie Auschwitz, Belzec, Sobibór, Treblinka u.a.m. transportiert und dort ermordet zu werden.
Literaturhinweis:
Scharnagl, Hermann: Kurze Geschichte der Konzentrationslager, Marix Verlag, Wiesbaden 2004.
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